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TBI zur CSRD: „Die Erhebung der richtigen Daten wird immer wichtiger“

Börsennotierte Unternehmen müssen es bereits seit Januar 2024 tun, andere Unternehmen ab Januar 2025: für die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) berichten. Diese EU-Richtlinie schreibt die Berichterstattung über die Nachhaltigkeitsleistung vor. Um die Richtlinie zu erfüllen, muss die Nachhaltigkeit in alle Aspekte der Geschäftstätigkeit integriert werden: Governance, Strategie, Risikomanagement, internes Kontrollumfeld sowie interne und externe Berichterstattung. TBI hat sich seit Jahren darauf vorbereitet. Wir sprachen darüber mit Sanne de Wolf, Group ESG Controller bei TBI Holdings.

 

Ab 2024 gilt die Berichtspflicht nach CSRD bereits für börsennotierte Unternehmen. Ab 2025 auch für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, mehr als 50 Mio. EUR Umsatz pro Jahr und/oder mehr als 25 Mio. EUR an bilanziellen Aktiva.

Vorbereitungen für die CSRD

Eines der Unternehmen, das sich schon seit einiger Zeit auf die CSRD vorbereitet, ist TBI. Nicht nur aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung, sondern auch aus intrinsischer Motivation heraus. Schließlich ist TBI eine Gruppe von mehr als 21 Ingenieur-, Bau- und Infrastrukturunternehmen mit einem Herz für die Gesellschaft. Die TBI Holdings B.V. ist ebenfalls eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit einer unabhängigen Stiftung als alleiniger Aktionärin. Dies wird als Steward Owned bezeichnet. Da TBI nicht börsennotiert ist, werden die Unternehmen nicht von den Launen der Aktionäre getrieben. TBI konzentriert sich auf die Langfristigkeit und die sozialen Auswirkungen.

CSRD: Umwelt, Soziales, Unternehmensführung

„Diese Art des Wirtschaftens entspricht genau dem, was die EU mit der CSRD anstrebt“, erklärt Sanne de Wolf. „Nachhaltigkeit wird immer noch oft als CO2-Reduktion gesehen, aber Nachhaltigkeit ist viel mehr als das. Bei der CSRD geht es auch um die sozialen Aspekte Ihres Unternehmens (z.B. der eigene Mitarbeiter, der Partner in der Lieferkette) und die Unternehmensführung (z.B. Geschäftsverhalten, Risikomanagement und interne Kontrolle). Das messen wir bei TBI schon seit Jahren.“

ESG-Controller der Gruppe

Sanne kam vor zwei Jahren in der Position des Group ESG Controllers zu TBI. Eine völlig neue Position innerhalb der TBI. „Die TBI berichtet bereits seit 2015 über nicht-finanzielle Daten, der Grundstein wurde also schon vor Jahren gelegt. Mit der Einführung der CSRD ist die Herausforderung, die richtigen Daten zu sammeln, größer geworden, und so wurde meine Position geschaffen. Wie macht man das richtig, all diese Daten zu sammeln? Was muss man wissen und wie findet man es heraus?“

Systeme intelligent einrichten

Sanne hofft und erwartet, dass 4PS für TBI dabei eine weitere Rolle spielen kann. „Wir sprechen auch schon mit 4PS darüber. Können wir gemeinsam ein System einrichten, mit dem wir die CO2-Emissionen der von uns verwendeten Materialien einfach sehen können? Damit wir wissen, wie viel Beton wir zum Beispiel bei Projekten verbraucht haben und wie hoch der CO2-Ausstoß dabei war?“

„Wir sind auch selbst noch auf der Suche nach den genauen Daten, die wir brauchen, daher ist unser Anliegen in diesem Punkt noch nicht ganz klar, aber wir loten die Möglichkeiten gemeinsam aus. Jetzt rufen wir oft noch beim Lieferanten an, um herauszufinden, wie viel wir von einem bestimmten Material in einem Jahr verbraucht haben. Wir hoffen, dass wir das irgendwann selbst in 4PS sehen können.“

Mehr Einblick durch das CSRD

Sanne gefällt die Tatsache, dass es das CSRD gibt. „Wir werden dadurch mehr Einblicke erhalten und ich erwarte, dass wir bald in der Lage sein werden, Unternehmen besser zu vergleichen. Es wird transparenter werden, sowohl was wir selbst besser machen können, als auch was andere besser machen können.“

„Jetzt erfindet jeder alles Mögliche selbst, und vieles wissen wir einfach nicht, weil die tatsächlichen Daten über die Leistung fehlen. Da ist es schwer, Entscheidungen zu treffen. Das wird bald einfacher werden. Dann werden wir zum Beispiel wissen, welcher Dämmstoff bei all den Aspekten, über die man nach der CSRD berichten muss, die beste Wahl ist.“

Trendbericht CSRD im Baugewerbe

Auf der Grundlage des Interviews mit TBI sowie von Interviews mit Didi Hoezen von 2BHonest und Annelotte van Veen von JAJO haben wir einen Trendbericht über CSRD in der Baubranche verfasst. Darin geben wir acht praktische Tipps für den Einstieg in die CSRD.

Über den Autor

Hendrik Schulte | Hendrik ist seit über 10 Jahren in der Baubranche zuhause und begleitet Unternehmen bei der Optimierung ihrer primären und sekundären Geschäftsprozesse sowie der Digitalisierung des gesamten Unternehmens mit den Zielen Effizienz zu steigern und die Kunden bestens auf die wachsenden Anforderungen vorzubereiten.